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Beskrivelse
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts hatten Gotthilf August Francke (1696-1769) und seine Mitarbeiter an den Glauchaschen Anstalten zu Halle ein Kommunikationsnetz aufgebaut, das von Nordamerika uber London und Kopenhagen bis nach Indien reichte. Welchen Herausforderungen dieses Netzwerk im auch als "Weltkrieg des 18. Jahrhunderts" bezeichneten Siebenjahrigen Krieg (1756-1763) ausgesetzt war und wie diese gemeistert wurden, wird nun erstmals eingehend untersucht. Hallesche Pietisten betrachteten diesen Konflikt der europaischen Grossmachte als massive Bedrohung ihres eigenen Werks, sie nahmen ihn aber auch als Manifestation gottlichen Eingreifens in das Zeitgeschehen wahr. Francke sowie die Manner und Frauen, mit denen er korrespondierte, waren davon uberzeugt, dass die Zukunft der evangelischen Kirche im Reich und das Schicksal der lutherischen Mission in Ubersee vom Erfolg Preussens und Grossbritanniens gegen ihre Kriegsgegner abhingen. Wie sich diese spezifische Deutung des Krieges entwickelte stellen Michaela Schmolz-Haberlein und Mark Haberlein anhand von Dokumenten aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen detailliert dar.