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Beskrivelse
Seit der Jahrtausendwende ist in Spanien eine Debatte um die lange Zeit verdrangte Burgerkriegsvergangenheit entbrannt. Dabei muss sich die spanische Offentlichkeit mit der Frage auseinander setzen, wie ein kollektives Erinnern aussehen kann, angesichts der Tatsache, dass die Zeitzeugen des Burgerkrieges im wahrsten Sinne des Wortes wegsterben und das Erinnern auf die Nachgeborenen ubergeht. Im Unterschied zur gerade erst einsetzenden gesellschaftspolitischen Debatte haben spanische Romanautoren den Burgerkrieg ohne Rucksicht auf offentliche oder gar zensurbedingte Vorgaben bereits in der Vergangenheit vielfach literarisch aufgearbeitet und dadurch gesellschaftliche Diskurse immer wieder antizipiert. Auf dem Hintergrund der Geschichte der Gedachtnisromane zum Burgerkrieg aus der Sicht der Zeitzeugen einerseits und der hoch aktuellen gesellschaftspolitischen Erinnerungsdebatte andererseits untersucht die vorliegende Arbeit anhand ausgewahlter Romane von Julio Llamazares, Rafael Chirbes, Manuel Rivas, Javier Cercas, etc. die Frage, auf welche Weise nachgeborene Autoren seit den 80er Jahren der Herausforderung begegnen, eine Vergangenheit darzustellen, die ihnen nur noch in vermittelter Form zuganglich ist. Der Arbeit zu Grunde gelegt werden kulturwissenschaftliche Gedachtniskonzepte, die unter einem generationsspezifischen Blickwinkel betrachtet und mit literaturwissenschaftlichen Ansatzen verknupft werden.