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Beskrivelse
Das Feuilleton, so hort man immer wieder, befindet sich in der Krise. Von einem "Ressort, das kein Geld bringt, aber viel Geld kostet" sprechen etwa Thierry Chervel und Anja Seeliger. Folgerichtig tituliert Franziska Augstein das Zeitungsfeuilleton als eine Institution, die sich auf dem Wege zu ihrer Abschaffung befindet." Auf der anderen Seite geht ein Konkurrent ins Rennen, der scheinbar viele Schwachen der Zeitung und ihrer Kulturberichterstattung ausgleichen kann: Das Web 2.0 ist schnell, multimedial, interaktiv, meist kostenlos und weist eine vergleichsweise niedrige Teilnahmeschwelle fur Kommunikatoren auf. Entsprechend gross ist mittlerweile die Anzahl sogenannter "Kulturblogs" und anderer kulturjournalistischer Angebote im Internet. Doch konnen diese Angebote dem klassischen Feuilleton tatsachlich den Rang ablaufen? Um diese Frage zu beantworten, werden im vorliegenden Buch zunachst die wichtigsten Funktionen des Feuilletons und der journalistischen Kunstkritik definiert und systematisiert. Den theoretischen Hintergrund liefern die Cultural Studies, die sowohl die Kunst als auch den Journalismus als zentrale Mechanismen zur Selbstverstandigung einer Gesellschaft verhandeln. Mithilfe der Erkenntnisse der Feuilletonforschung erfolgt eine Katalogisierung der Voraussetzungen, die zur Erfullung der Funktionen notwendig sind. Auf dieser Grundlage und unter Berucksichtigung der Aussagen zweier Akteure werden schliesslich die beiden Mediengattungen systematisch miteinander verglichen. Die Studie bietet einen Einblick in ein bisher durch die Kommunikationswissenschaft weitgehend vernachlassigtes Forschungsfeld. Sie legt einen Grundstein fur weitere Forschungsarbeiten in einem Bereich journalistischen Wirkens, der sich am Beginn eines drastischen Wandlungsprozesses befindet."