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Beskrivelse
In der phanomenologischen Physik bilden die Naturphanomene selbst die Basis fur gesicherte Naturerkenntnis. Auf reduktionistische Erklarungen durch hypothetische Entitaten wird dagegen verzichtet. Ziel dieser Arbeit ist eine methodische Fundierung des phanomenologischen Naturzugangs, wie er in der phanomenologisch orientierten Physikdidaktik an zahlreichen fachlichen Beispielen vorgefuhrt worden ist. Die vorliegende Rechtfertigung stutzt sich auf Uberlegungen Ludwig Wittgensteins. Dessen spezielle grammatische Methode der Sprachphilosophie wird verallgemeinert und auf den alternativen speziellen Gegenstandsbereich der physikalischen Natur angewandt. Mit dem grammatischen Vierschritt wird ein methodisches Rezept des phanomenologisch-grammatischen Vorgehens erarbeitet, das vor dem Hintergrund der Vorschlage Wagenscheins und Goethes auf die phanomenologische Physikdidaktik ubertragen werden kann. Wie das gelingt, wird anhand einer Reihe konkreter Beispiele aus der phanomenologischen Optik demonstriert. Eingebettet ist die Betrachtung in eine Diskussion der Kluft zwischen Lebenswelt und wissenschaftlicher Welt, die haufig als Motivation zur Entwicklung phanomenologischer Ansatze dient. Im Kontext der grammatischen Methode lasst sich ihre Uberwindung als Vermehrung unserer Praktiken im Umgang mit physikalischen Naturerscheinungen begreifen. Die Kluft kann mit Naturspielen gleichsam aufgefullt und so zum Verschwinden gebracht werden.