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Beskrivelse
Die Studie untersucht erstmals umfassend eine zentrale Denkform des 18. Jahrhunderts: die Gradation. Urspr nglich eine Ordnungsidee der Naturlehre, erf hrt sie seit dem 17. Jahrhundert einen weitreichenden Wandel. Die Gradation wird zu einer Beschreibungs- und Ordnungsfigur, mit deren Einsatz sich graduell-intensive Verlaufsformen erfassen und herstellen lassen. So befassen sich Rhetorik, Philosophie und sthetik ausgiebig mit der Abl sung statischer Sprach-, Emotions- und Erkenntnismodelle, die zunehmend zugunsten eines allumgreifenden Gradualismus abgel st werden. In der Literatur avanciert insbesondere das Drama zu einem Schauplatz intensiver Steigerungsfiguren und nuancierter Darstellung, welche auch in der Musik seit Mitte des 18. Jahrhunderts in Form des Crescendo Einzug halten. Die dabei entstehenden Crescendo-Kulturen deuten auf Transformationen und Transgressionen der gradationalen Denkform gleicherma en hin. Mit der Gradation wird somit eine zentrale diskurs bergreifende und -b ndelnde Figur ins Zentrum ger ckt, die nicht nur kanonische Texte aus neuer Perspektive erschlie t, sondern auch heute als bestimmend f r menschliche Denkstrukturen und Darstellungsweisen gelten kann.