Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Action-Filme und Videospiele werden schnell als Ursachen fur faktische Gewalt von Jugendlichen ausgemacht. Man spricht in Erklarungsversuchen stets von "Wirkungen": Das Betrachten entsprechender Filme habe ein bestimmtes Verhalten "bewirkt." Eine von den Naturwissenschaften abgeleitete Vorstellung von Ursache und Wirkung kann jedoch nicht die tatsachlichen Vorgange im Bewusstsein der Menschen erhellen, da sie die Eigenheit des Verstehens nicht trifft. Nicht jeder, der solche Gewaltfilme gesehen hat, wird zum Tater. Doch trotz des Fehlens naturwissenschaftlicher Ursache-Wirkungs-Verknupfungen ware es verantwortungslos, Menschen jeden Alters jeden Film und jedes Spiel zuganglich zu machen. Genau diesem Problem geht die vorliegende Studie nach. Zwischen Medien und deren Rezipienten besteht ein "eigenartiges" Verhaltnis. Diesem gilt es, auf die Spur zu kommen. Es scheint nicht nur eine positive Hermeneutik zu existieren, nach der wir Texte, aber auch Filme verstehen, d.h. zur Kenntnis nehmen, deuten, einordnen und auf diese Weise verarbeiten, sondern auch eine Art "negative Hermeneutik," welche einerseits durch einen gestorten und daher verhinderten Verarbeitungsprozess gekennzeichnet ist und nach der andererseits der Konsum medialer Inhalte nicht folgenlos bleibt. Das Buch berichtet von einem Versuch - nicht "an" sondern "mit" Schulern - und zeigt, inwiefern Medien "Folgen" haben und doch den Menschen nicht determinieren. Enthalten sind eine genaue Beschreibung des Schulversuchs sowie samtliche Materialien. Die Leserinnen und Leser sind so in der Lage, den Versuch eigenstandig mit ihren Lerngruppen zu wiederholen - sei es in der Schule, sei es in Jugendgruppen. Zudem gibt eine theoretische Erklarung gestorten Verstehens ebenso den Blick auf Ursachen frei, wie sie Vorschlage macht, das Verstehen wieder zu ermoglichen. Abgerundet wird der Band durch Uberlegungen, wie mit dem Problem von Gewalt an Schulen padagogisch umzugehen ist.