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Beskrivelse
Mit dem Geschmacksbegriff analysiert die Arbeit die Zentralkategorie der fruhburgerlichen Poetik. Sie betritt Neuland, indem sie die Geschmacksdiskussion als Indiz einer rhetorisierten, auf Breitenwirksamkeit angelegten Literatur begreift, statt sie weiterhin aus der Perspektive der idealistischen Asthetik und Philosophie anzugehen. Der Ruckgriff auf die offentlichkeitsbezogene Rhetorik der Antike ermoglicht, der Komplexitat des Geschmacksbegriffes gerecht zu werden, die in ihm zum Ausdruck kommende Verzahnung von Produktion und Rezeption darzustellen und den Zusammenhang von Moralistik und Asthetik aufzudecken, den die Aufklarer unterstreichen. Die Untersuchung belegt, dass die massgeblichen Neuerungen der Poetik des fruhen 18. Jahrhunderts als Vereinnahmung antik-rhetorischer Praktiken zu begreifen sind, die den Bedurfnissen einer Publikumsliteratur burgerlich-offentlichen Geprages dienstbar gemacht werden."