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Beskrivelse
Der Band geht der Frage nach, inwiefern in den Artusepen Hartmanns von Aue geschlechtsspezifisches Dialogverhalten realisiert ist. Das eigens entwickelte dialoganalytische Modell adaptiert und verknupft Illokutionslogik, Sprechaktsequenzanalyse, Dialogtypologie, Dialogmusterbeschreibung sowie kommunikativ-pragmatisches Kategorieninventar. Es zeigt sich, dass geschlechtsspezifisch markierte Illokutionen innerhalb des Erec' und des Iwein' die Ausnahme bilden, wahrend der Handlungsverlauf sowie die Charakterisierung, die Motive und die Beziehungen der Figuren groeren Einfluss auf die Auswahl und Ausgestaltung der jeweiligen Illokutionskraft nehmen. Die durch die unmittelbar' lehrhafte Literatur definierten Sprachhandlungsnormen, welche in Auswahl systematisiert werden, konnen innerhalb der fiktionalen Literatur folglich uberschritten werden, wobei auch die Verschiebung von gender-Grenzen moglich wird. Eine Sonderrolle nehmen versprechen', schworen' und einen Eid ablegen' in jenen Situationen des Iwein' ein, in denen ihnen rechts- und stabilitatssichernde Funktion zukommt, was die Relevanz der Einhaltung jener teilweise (proto-)rechtlichen Charakter tragenden Sprechakte vor Augen fuhrt.