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Beskrivelse
Ern hrung ist in Mode. Gerade in Verzicht und Vermeidung von Nahrungsmitteln liegt heute das Heil f r Mensch und Gesellschaft. Wie kam es, dass Essen entgegen seiner physiologischen Funktion zur Bedrohung von Gesundheit und Gesellschaft wurde?
Ende des 19. Jahrhunderts verbesserte sich die Verf gbarkeit von Lebensmitteln in Industriel ndern derart, dass die zuvor periodisch wiederkehrenden Hungersn te berwunden waren. Nicht-Essen stand nicht l nger allein f r Knappheit und Armut, sondern bekam als Ausdruck bewussten Handelns eine neue Bedeutung. Gesellschaften begannen, sich entlang des Essensverzichts sozial und kulturell zu organisieren. Di thalten und Schlanksein, Hungerstreik und Vegetarismus, Knappheit und Mangel, Gesundheitsvorsorge und Rationalisierung sind nur einige der im Band behandelten Themen, in denen das Nicht-Essen historisch relevant wurde. Alle Spielarten des Nicht-Essens erhellen Praktiken der Selbstverantwortung, staatliche Regulierung sowie individuelle und kollektive Sinnbildung und erm glichen so, gesellschaftliche Wandlungsprozesse zu entziffern.
Der Band schreibt mit seinem kulturhistorischen Zugriff auf das "Nicht-Essen" ein neues Kapitel der Essensgeschichte. Er richtet sich sowohl an Historiker und Historikerinnen als auch an all diejenigen Leserinnen und Leser, die sich f r das Verh ltnis von Individuum, Nahrung und Gesellschaft interessieren.