Germanen und Romanen im Merowingerreich

Im Zentrum der Arbeit steht die historische Interpretation der reich mit Grabbeigaben ausgestatteten Friedh fe des fr hmittelalterlichen Merowingerreichs. Diese werden vor allem von der mitteleurop ischen Forschung traditionell als arch ologische Hinterlassenschaften germanischer Stammesverb nde angesehen, die sich im Zuge der V lkerwanderung in den ehemaligen Grenzregionen des R mischen Reichs an Rhein und Donau niedergelassen h tten.

Die Arbeit zeigt die Wurzeln dieser Sichtweise im 19. Jahrhundert auf. Politische Bedeutung besa die Erforschung der fr hmittelalterlichen Friedh fe besonders in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. W hrend des Zweiten Weltkriegs sollte sie schlie lich zur Rechtfertigung der nationalsozialistischen Expansionspolitik dienen.

Die detaillierte Analyse der wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenh nge verdeutlicht nicht nur den Einfluss des politischen Kontextes auf die arch ologischen Interpretationen, sondern er ffnet auch alternative Deutungsm glichkeiten: Im letzten Teil der Arbeit wird ein Modell pr sentiert, dass das Aufkommen der Reihengr berfelder als kulturelle Reaktion auf den Zusammenbruch der Gesellschaftsstruktur in den ehemaligen Grenzregionen des R mischen Reichs interpretiert.