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Beskrivelse
Liebe Leserin, lieber Leser, vor gut 100 Jahren startete eine wissenschaftliche Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Die Erkundung des Mikrokosmos hat zu Erkenntnissen geführt, die unseren Alltag bis ins Intimste prägen. Ohne Quantenphysik gäbe es keine moderne medizinische Diagnostik, keinen Laptop und keine Dating-Plattform. Und doch ringen Naturwissenschaft und Philosophie immer noch darum, was die mathematischen Formeln – die so wunderbar funktionieren – uns über das Wesen der Natur verraten. Die Deutungen, die kluge Köpfe entworfen haben, muten zum Teil bizarr an, sind oft widersprüchlich. Wohl auch, weil unsere Sprache nicht gemacht ist für Phänomene, die jenseits der menschlichen Intuition und Logik liegen. Das hat uns nicht abgeschreckt, sondern vielmehr angespornt, ein ganzes Heft der Quantenphysik zu widmen. Ganz im Sinne unseres Interviewpartners, des Wissenschaftsphilosophen Dustin Lazarovici, der sagt: "Die Ursünde war, zu argumentieren, Quantenmechanik müsse unverständlich sein." (siehe Seite 26) Wir möchten die schwierige Disziplin vom hohen Sockel des Undurchdringbaren holen und Ihnen die Rätsel und Schönheit des Quantenreichs nahebringen. Was bedeutet es etwa für unseren Begriff von Realität, wenn Elektronen und Atome an mehreren Orten gleichzeitig sein können, ja wenn sie keine Eigenschaften haben, bevor diese gemessen werden (siehe Seite 106)? Wie kann es sein, dass Quantenobjekte sich mal wie ein Teilchen, mal wie eine Welle verhalten (siehe Seite 34)? Und warum existiert nicht die vollkommene Leere (siehe Seite 116)? Für diese Ausgabe haben wir den naturwissenschaftlichen Sachverstand der Redaktion gebündelt: Der eine von uns beiden ist Physiker, der andere Chemiker; Unterstützung erhielten wir von der Physikerin Lara Hartung, unserer Volontärin. Uns hat das intellektuelle Abenteuer Quantenphysik gefesselt und inspiriert. Wir hoffen, dass es Ihnen genauso geht.