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Beskrivelse
Ich habe in ihm kurze Texte zusammengestellt, die von meinen sich über Jahrzehnte erstreckenden Reisen in etwa fünfundzwanzig Länder berichten. Über Erlebnisse, vor allem über Menschen, die ich dabei getroffen habe. Man könnte die Texte vielleicht verbale Miniaturen nennen; allerdings ist die lexikalische Definition insofern nicht zutreffend, als diese von einer zierlichen Kleinmalerei spricht.
Bei meinen Wort-Schnappschüssen, um einen Begriff aus der Fotografie zu verwenden, ist das Motiv oft traurig, ja abgründig, hat also nichts mit anmutiger oder ausschmückender Schönheit zu tun. Deshalb auch der Haupttitel eines Berichts über den Besuch in einem brasilianischen Frauengefängnis. Und doch hatte ich gerade hier viel Schönes, ja ergreifende Menschlichkeit erlebt.
Was bei der Fotografie Beleuchtung und Blickwinkel, ist bei meinen Texten der Stil, die Schreibart. Wenn ich mir zum Beispiel beim Anblick einer aus vielen Fetzen bestehenden Bettdecke eines Arbeiters, in einem neuseeländischen Heimatmuseum ausgestellt, die ausgebeuteten, gehetzten Menschen vorstelle, die Schafe schlachteten und für englische Diners zerstückelt in die Gefrierschiffe verfrachteten, beschreibe ich dies mit nicht syntaktisch gegliederten Wortkaskaden.
Meine Texte sind meist ambivalent; in sich widersprüchlich, oszillierend zwischen Heiter- und Traurigkeit: C'est la vie, so ist das Leben!