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Beskrivelse
Vom "Leben der Toten" schreibt Goran Korunovic - und spricht schonallein damit entschlossen den Lebenden das egozentrische Recht ab,nur ihre Existenz als Leben zu bezeichnen. Denn ist wirklich das warmeBlut in den Adern das Hauptmerkmal des Seins?In seinem Gedichtzyklus Gastfreundschaften stellt Goran Korunovic sichund uns Fragen nach der Vergänglichkeit des Lebens - und geht all densymbolischen und rituellen Handlungen des Alltags auf den Grund, diewir sonst nur im Vorbeigehen wahrnehmen.Man muss sich über eine Vermutung im Klaren sein, die der Gedichtband Gastfreundschaftenzum Ausdruck bringt: Die Gräber waren immer schon leereGruben, in die niemals Leichen gelegt wurden, sondern tote Hoffnungen, Ideenund Ideale. Doch das sind keine Hoffnungen, Ideen und Ideale von Toten, sondernvon uns Lebenden. Unser voyeuristischer Wunsch, einen Blick in den Hofdes jenseitigen Lebens zu werfen, erfährt seine Erfüllung durch einen unerwartetenEinblick in unser jetziges Dasein [...]. Denn warum sollten wir erst aufden Tod warten, damit er unsere Wahrnehmung des Lebens verändert?