Funktionen von Jugendsprache

In der vorliegenden Studie, die linguistische und sozialpsychologische Forschungsergebnisse zusammenf hrt, werden zun chst Einblicke in die theoretischen Zusammenh nge der Funktionalit t von Sprache in Dialogen Jugendlicher mit Erwachsenen gegeben. Die durch die Ergebnisse der sozialpsychologischen Marker-Forschung, der Sprechstil-Forschung sowie durch die Kontextualisierungstheorie von J.J. Gumperz beeinflu te theoretische und methodische Konzeption versucht, neue Wege in der Jugendsprachenforschung zu gehen und Jugendsprache in den Substandardbereich des Deutschen einzuordnen. In breitangelegten empirischen Analysen wird der vielf ltige Gebrauch von Jugendsprache durch Jugendliche im Gespr ch mit Erwachsenen systematisiert. Dabei werden die Ergebnisse der Jugendsprachenforschung kritisch durchleuchtet. Au erdem wird nach der interaktiven Bedeutung der jugendsprachlichen Imitationsversuche Erwachsener gefragt, die in der Forschung bislang noch nicht erfa t worden sind. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, da die verbeitete These von der Abgrenzungsfunktion von Jugendsprache nur mit Einschr nkung gilt, da Jugendsprache eine Vielfalt von Funktionen bernimmt. Dadurch kann die, h ufig als defizit r eingestufte, kommunikative Kompetenz Jugendlicher neu bewertet werden. Zudem zeigt sich die Bedeutung von Jugendsprache f r die Sprachpraxis Erwachsener im Gespr ch mit Jugendlichen. Die Studie wendet sich, ber den Kreis der Linguisten hinaus, an interessierte Sozialp dagogen und Lehrer sowie an in der Jugendarbeit T tige und Eltern, die die Sprachpraxis Jugendlicher und Erwachsener im intergenerationellen Dialog vor einem theoretischen Hintergrund reflektieren m chten.