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Beskrivelse
Die Konfessionalisierung in den Territorien des Heiligen Romischen Reichs beschaftigt Historiker bereits seit Jahrzehnten. Kaum untersucht ist jedoch die Frage, wie die Etablierung der Konfessionskirchen in den Reichsstadten ablief. Lassen sich in den politisch andersartig verfassten Reichsstadten ahnliche Prozesse beobachten wie in den Territorien? Die vorliegende Studie untersucht am Fallbeispiel der sich zur evangelisch-lutherischen entwickelnden Reichsstadt Ulm die Bedeutung von Religion fur das politische Handeln des Rats und die Alltagsbewaltigung der Ulmer Einwohner. Hierbei zeigt sich, dass der Einfluss religioser Deutungsmuster zwischen 1554 und 1629 starken Schwankungen unterlag, die mit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt in Beziehung gesetzt werden mussen. Konfessionalisierung ist in Ulm weniger als Motor, sondern vielmehr als Symptom von Veranderung zu begreifen.