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Beskrivelse
Der Handlungsspielraum der Frauenbewegung innerhalb der ethnischen Minderheit der Siebenburger Sachsen war durch den rumanischen Staat sowie die politische Selbstorganisation vorgegeben. Am Beispiel des Deutsch-Sachsischen Frauenbundes werden in diesem Buch die Widerspruche zwischen feministischen Emanzipationsanspruchen und mythisierten, ahistorischen Frauenbildern nationaler Diskurse untersucht. Der Bund war eine politische Dachorganisation verschiedener Gruppen, deren Vorlaufer in die Epoche des osterreichisch-ungarischen Ausgleichs reichen. Er trat fur das Wahlrecht auf allen Ebenen ein und wurde als Teil des Deutsch-Sachsischen Volksrates anerkannt. Kontakte bestanden sowohl zu rumanischen Frauenverbanden als auch zu jenen anderer Minoritaten und zur internationalen Frauenbewegung. Das vom Bund weiter entwickelte universalistische Konzept der weiblichen Menschheitsaufgabe ging uber die Grenzen der eigenen ethnischen Gruppe hinaus. Die Autorin legt eine Pionierstudie zur Geschlechtergeschichte der Siebenburger Sachsen vor.