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Beskrivelse
Warum hat Frankreich im Jahr 2003 eine Beteiligung am Irak-Krieg strikt abgelehnt? Bis heute dominiert in der Politikwissenschaft die Annahme, dass der "gaullistische Konsens" die Ausrichtung der franzosischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmt. Danach besteht in der Elite des Landes Einigkeit daruber, dass Frankreichs sicherheitspolitische Identitat auf den Elementen "Grandeur," "Unabhangigkeit" und einer "mission civilisatrice" beruht, die das Land dazu befahigen, eine herausragende Rolle in der Weltpolitik zu spielen. Somit hatte Paris seine Streitkrafte an der Operation "Iraqi Freedom" beteiligen mussen. Dass diese Entscheidung jedoch kein Fauxpas, sondern Ausdruck einer sich wandelnden sicherheitspolitischen Identitat ist, weist die vorliegende Arbeit anhand der Analyse von vier Fallbeispielen - Kosovo, Afghanistan, Cote d'Ivoire und Irak - nach. Ein in Anlehnung an Michel Foucault entwickeltes diskursanalytisches Verfahren ermoglichte detailliert herauszustellen, wie Zivilmachtselemente Eingang in den sicherheitspolitischen Diskurs gefunden und dazu beigetragen haben, dass der gaullistische Konsens in der franzosischen Sicherheitspolitik in Auflosung begriffen ist.