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Beskrivelse
Gegen die vorherrschende Meinung, da Eichendorffs lyrisches OEuvre durch zeitenthobene Formelhaftigkeit treffend charakterisiert ist, versucht die vorliegende Studie eine chronologische Lekt re der Eichendorffschen Gedichte. Eichendorffs Formelsuche nimmt im noch konventionellen Kr ftemessen mit Vorbildern der Gattung ihren Ausgangspunkt. Noch bevor Eichendorff nach Heidelberg kommt, gelingen ihm Ans tze zur h chsteigenen k nstlerischen Bew ltigung der Adoleszenzerfahrungen. Als Eichendorff in den Bann Loebens ger t, konfrontiert er sich mit einer priesterlichen Dichterauffassung, die - unf hig zur Selbstkritik - die lebensabgewandte schriftstellerische Existenz in manieristischen Bildern verabsolutiert. Ohne Korrektiv, befangen in sich selbst mu der Dichter - das zeigen die Gedichte dieser Phase mit zunehmender Eindringlichkeit - dem Wahnsinn zutreiben.
Wie sehr Eichendorff nach einem Ausweg aus der Sackgasse des sthetizismus sucht, zeigt die Spannbreite seiner fr hen poetologischen Konzepte. Auf der einen Seite verlangt er vom Dichter eine entschiedene Zeitgenossenschaft und geistige F hrerschaft. Auf der anderen Seite gen gt die auf Verst ndlichkeit ausgerichtete rhetorische Qualit t der propagandistischen Lyrik weder seinen sthetischen Anspr chen noch seiner religi sen Weltsicht. Diesem neuen Unbehagen an der Poesie wird Eichendorff durch eine den Weg bis in die Moderne weisende Poetologie gerecht, die die lyrische Sprache dem Gesetz der Fluktuation unterstellt. Im Fadenkreuz dieser beiden kontradiktorischen Positionen (Verst ndlichkeit und Bilderverbot) entwickelt er seine ersten Formeln, Bilder, die strukturell mit den Grundfragen eines jeden Selbstbewu tseins bereinstimmen und die das lyrische Ich deshalb als Erinnerungszeichen seiner Authentizit tserfahrung etabliert.