Fliegen ist sicher, aber ...

Bei j hrlich ber 3 Milliarden Passagieren interessiert und betrifft Flugsicherheit so viele Menschen wie nur wenige andere Lebensbereiche. Dank technischen Fortschritts ist Fliegen heute eine sichere Fortbewegungsart f r nahezu jedermann - undenkbar vor 100 Jahren. Im Thema "Flugsicherheit" spiegeln sich aber allgemeine Probleme der Gegenwart: Sicherheit wird angestrebt durch Technik, Management und Gesetze. Diese Bem hungen werden kompliziert durch Konflikte: Automatisierung zum Schutz gegen menschliche Fehleranf lligkeit schafft das Problem der Priorit t Mensch-Maschine. Technische Einrichtungen werden f r zwischenmenschliche Konflikte missbraucht: Sicherheit und Kriminalit t (Terror) verfolgen einander in einer Spirale, Sicherheitseinrichtungen werden umgangen oder selbst zum Sicherheitsproblem. Technik durchdringt das Leben aller Menschen ohne R cksicht auf deren zivilisatorischen und kulturellen Stand, schwierige Voraussetzung f r einheitliche Sicherheitsstandards. Touristen und Gesch ftsleute fliegen heute jedoch in jeden Winkel der Welt in der Erwartung globalisierter Sicherheitsstandards. Dieser Erwartung stehen Nachrichten und oft unsachlich diskutierte Details ber jeden einzelnen Flugunfall gegen ber; sie erzeugen Unsicherheit und Angst. Im Konflikt zwischen Mensch und Maschine stehen sich Technik und Medizin gegen ber: In der Technik nimmt das Ringen um zunehmende Automatisierung als Absicherung gegen den fehleranf lligen Menschen immer gr eren Raum ein. Piloten, gleichzeitig verantwortlich f r - und zusehends entm ndigt durch - die automatisierte Technik, sind zunehmendem Erfolgsdruck ausgesetzt. Von ihrer Gesundheit und Zurechnungsf higkeit h ngt jedoch das Leben der Passagiere ab. Insbesondere seit dem Absturz des Germanwings Airbus 2015 stehen daher Flugmedizin und -psychologie auf dem Pr fstand, auch Datenschutz und Sicherheits-Management. Was aber tun Beh rden und Justiz zum Schutz der Passagiere wirklich? Der Autor, Arzt und Pilot mit Ausbildung