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Beskrivelse
Gibt es eine weibliche bzw. m nnliche Moral? Orientiert sich das Moralverhalten beider Geschlechter tats chlich tendenziell an unterschiedlichen Wertvorstellungen? Diese in den letzten Jahren leidenschaftlich und u erst kontrovers diskutierte Frage beantwortet Eva-Maria Schwickert aus der Perspektive der philosophischen Ethik. Im Blickpunkt des Interesses stehen die begriffliche Bestimmung und die moralische Legitimation beider Orientierungen. Den von Carol Gilligan erhobenen Vorwurf, die "m nnliche" Gerechtigkeitsmoral sei zu sehr auf Prinzipien konzentriert, findet die Autorin best tigt und schl gt vor, das Defizit der Gerechtigkeits- durch die F rsorgeethik auszugleichen. Ziel des gesuchten Ausgleichs ist ein Vermittlungsmodell, das den berechtigten Einw nden Gilligans Rechnung tr gt und dennoch nicht auf eine Prinzipienorientierung verzichtet. Das Ergebnis der Studie pr sentiert sich als Br ckenschlag zwischen der Kantischen Vernunftethik Kohlbergs einerseits und der Aristotelischen Wertethik Gilligans andererseits. Beide Ethiktypen - die der Gerechtigkeit und die der F rsorge - fordern sich wechselseitig. Gemessen an diesem vertieften Ethikverst ndnis stellt sich das weibliche Z gern, ein moralisches Urteil zu f llen, nicht mehr als Ausdruck eines unzureichenden Prinzipienbewu tseins, sondern als das eines verantwortungsethisch reflektierten Urteilsverm gens dar. Die Untersuchung spannt einen Bogen zwischen hermeneutischen und ethischen ebenso wie zwischen historischen und systematischen Fragestellungen. Dar ber hinaus bietet sie einen Einblick in die aktuelle Diskussion der Diskursethik.