Du er ikke logget ind
Beskrivelse
In der offentlichen Wahrnehmung wie auch in der Forschung gilt der Rechtshistoriker und Romanschriftsteller Felix Dahn (1834-1912) als Reprasentant einer -volkischen Dichtung-, die diffus neben und mit Richard Wagner auf dem Weg zum Nationalsozialismus verortet wird. Diese Urteile basieren auf nationalchauvinistischen Passagen aus Dahns Erfolgsroman Ein Kampf um Rom (1876). Dahn verfasste daneben zahlreiche Erzahlungen, Schauspiele, Balladen und Gedichte. Hervorzuheben ist das Schauspiel Konig Roderich (1875), das mit einer deutlichen antiklerikalen Botschaft auf den Hohepunkt des Bismarck'schen Kulturkampfes (1871-1878) fur grosses Aufsehen sorgte. Dahns wissenschaftliche Arbeiten sind weitgehend in Vergessenheit geraten, ebenso seine umfangreiche Korrespondenz mit der wissenschaftlichen und der literarischen Elite seiner Zeit. Dietmar Willoweit kam 1994 zu dem auch heute noch gultigen Urteil: -eine grundlicher eindringende Analyse des Phanomens Felix Dahn war den Zeitgenossen noch nicht moglich und den Nachgeborenen offenbar so gleichgultig oder widerwartig, dass sie bis heute noch fast ganz fehlt-. Arnold Esch wagte 2001 einen kritischen, letztlich aber versohnlichen Diskurs. Seine Fortsetzung stellt ein dringendes interdisziplinares Desiderat dar. Das teils offentliche, teils private Netzwerk, in dem Dahn sich bewegte, kann nur uber seine Korrespondenz erschlossen werden. Arno Mentzel-Reuters Werk erschliesst erstmals die uber zahlreiche Bibliotheken und Archive verstreute Hinterlassenschaft des Autors und schafft so die unverzichtbare Grundlage fur diese neue Debatte.