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Beskrivelse
Die historische Person, die den Namen Faust trug, lebte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und lässt sich in den Zeugnissen der Mitlebenden von 1507 bis etwa 1530 verfolgen. Er stammte aus Schwaben (das gehörte damals allerdings noch zur Kurpfalz), einem Ort Knittlingen oder Kundlingen genannt, nach anderen aus Roda (im Altenburgischen). Wieder andere verlegen seinen Geburtsort auch nach Helmstedt bei Heidelberg. Über seine Eltern ist nichts bekannt. Einige Forscher meinen, dass Johann Faust das uneheliche Kind einer Dienstmagd namens Faust war. In Krakau soll er später Magie studiert haben und wirklich konnte in Krakau, wie auch in Toledo und Salamanca, damals die hohe Schule der Magie émagia naturalis', sowie die éSchwarze Kunst' studiert werden. Allen verbürgten Mitteilungen zufolge war Faust ein gewaltiger Prahler, der sich mit den "Wissenschaften seiner Zeit" beschäftigte: Er war Arzt, machte Weissagungen, übte sich in Astrologie, Totenbeschwörung, Alchemie und in Zauberei, Hexerei und Magie. Man nimmt allgemein an, dass er über bemerkenswerte wissenschaftliche und medizinische Kenntnisse verfügte, die weit über seine Zeit hinausgingen. Bei dem großen Aufsehen, das er überall erregte, geschah es dann, dass man viele seiner Behauptungen als vollführte Tatsachen hinstellte, dass man außerdem seit alten Zeiten umlaufende Geschichten von Zauberkünsten, wie sie von Albertus Magnus, Simon Magus, Johannes Teutonicus, Paracelsus u. a. erzählt wurden, auf seine Person übertrug und ihm endlich auch neu erfundene, im Geiste der Zeit wurzelnde Züge andichtete. Da aber Zauberei nur mit Hilfe des Bösen möglich war, so ließ man ihn ein Bündnis mit dem Teufel schließen, der ihn in Gestalt eines Hundes begleitete und schließlich auf schreckliche Weise ums Leben brachte. Nach anderen war es Martin Luther, der Faust in seinen Tischreden das erste Mal zusammen mit dem Teufel benennt und damit die Idee für den Teufelspakt gegeben haben soll. Philipp Melanchthon und Ulrich von Hutten erwähnen ihn aber ebenso in ihren Schriften. Auch der Ort seines Todes, über den am ausführlichsten Joh. Manlius (gest. 1560) berichtet, wird teils nach Schwaben, teils nach Sachsen verlegt. Andere wieder meinen, dass er in Staufen im Breisgau gestorben ist, durch mehrere zeitgenössische Urkunden belegt.