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Beskrivelse
Seit den 60er Jahren ist die Familie in der Bundesrepublik Deutsch- land wie auch in anderen hochentwickelten Industriegesellschaften ausgepr gten Wandlungsprozessen unterworfen. Nach Ansicht zahl- reicher Autoren machen Ehe und Familie eine Krise durch (vgl. Per- rez 1979); einige sprechen sogar vom "Tod der Familie" (so Cooper 1972). Bevor man ein vorschnelles Urteil abgibt, sollte man beden- ken, da die gegenw rtigen familialen Ver nderungen vor dem Hin- tergrund einer historisch einmaligen Situation gesehen werden m s- sen. Nie zuvor war eine Form von Ehe und Familie so dominant wie in der Nachkriegszeit bis etwa Mitte der 60er Jahre. Die gegenw r- tige Situation erscheint vielen auch deshalb als so krisenhaft, weil der Zustand vorher ungew hnlich homogen war. Das 190derne Ehe- und Familienmodell - die modeme Kleinfamilie als selbst ndige Haushaltsgemeinschaft eines Ehepaares mit seinen minderj hrigen Kindern, wobei der Mann Hauptern hrer und die Frau prim r Mut- ter und Hausfrau ist - hatte sich faktisch und normativ (als unhinter- fragtes Leitbild) nahezu universell durchgesetzt . . Obwohl auch heute noch die Mehrheit der Bev lkerung nach kon- ventionellen Mustern lebt, d rfte kaum bestritten werden, da im Zuge des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses betr chtli- che Ver nderungen weg von diesem Modell stattgefunden haben. berall in den entwickelten Industriel ndern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zur ck, und immer h ufiger lassen sich Ehepaare scheiden. All dies schl gt sich in einer Pluralisierung der Lebens-und Beziehungsformen, in einer "Entkoppelung und Aus- differenzierung der (ehemals) in Familie und Ehe zusammengefa - ten Lebens-und Verhaltenselemente" (Beck 1986, 164) und damit in einer Abkehr vom modemen Familientypus nieder.