Familie Wedel

April / Mai 1945, der 2. Weltkrieg ist in Deutschland zu Ende. Die bisherige nationalsozialistische Ordnung ist zusammengebrochen und wird langsam durch die Ordnungsgewalt der Sieger ersetzt. In diesem Spannungsfeld m ssen sich alle neu orientieren und ihren neuen Stellenwert finden. Allerdings geht es vorrangig erst einmal darum zu berleben. Mit dem Zusammenbruch der politischen Ordnung ist auch ein Zusammenbruch der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und anderem Bedarf des t glichen Lebens verbunden. Jeder ist sich erst einmal der N chste, bzw. das berleben der engsten Familie steht im Vordergrund des t glichen Handelns. Dabei verwischen teilweise die Grenzen der gewohnten stattlichen Ordnung erheblich. Eine Art luftleerer Raum entsteht, die alte Ordnung ist zerbrochen, eine neue ist noch nicht vorhanden, au er den Ordnungsma nahmen der Sieger. Das Recht des St rkeren bzw. des Cleversten wird f r einen l ngeren Zeitraum die Grundlage des allgemeinen Lebens. Verst rkt wird diese Problematik durch das Fehlen vieler M nner im t glichen Leben auf Grund der Kriegsgefangenschaft. Die Not und die traumatischen Erlebnisse der aufzunehmenden Fl chtlinge birgt erhebliches Konfliktpotential. Verst rkt wird es durch die Freilassung der ungeheuren Menge der Fremdarbeiter und deren teilweise ungekl rten weiteren Lebensbedingungen. Die Beseitigung der Tr mmermassen in den zerbombten St dten stellt riesige Probleme dar. Die Entnazifizierung und Bestrafung im Gro en erfolgt zwar durch die Sieger in den N rnberger Prozessen, jedoch auf den niedrigen Ebenen findet sie nur unzureichend statt. Die Problematik der Judenverfolgung und deren versuchter Vernichtung wird nur rudiment r und durch die Sieger erzwungen, erkannt und bew ltigt. Gleiches gilt f r Randgruppen der Nazi Gesellschaft. In diesem Umfeld versuchen die Angeh rigen einer nieders chsischen Bauernfamilie sich durchzuschlagen, um etwas Neues und Erfolgreiches f r die Zukunft zu beginnen.