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Beskrivelse
Doubt is not a pleasant condition, but certainty is an absurd one Voltaire DasDilemma Die Einstellung von Therapeuten zur Verhaltenstherapie, insbesondere mit psychologischem Hintergrund, kann als einigermaBen zwiespaltig bezeichnet werden. Einerseits hatte man berechtigte Hoffnungen, daB dies die erste 'wissenschaftliche' Psychotherapie werden konnte, gestUtzt auf eine 'richtige', d.h. empirisch entwickelte, Theorie, andererseits glauben nun viele Kliniker, daB das Modell Verhaltenstherapie den Komplexitaten psychischer StOrungen und menschlicher Interaktionen nicht gerecht wird. Besonders Akademiker hielten sich schon immer gerne von den Niederungen klinischer RealiHiten fern und betrieben die Wissenschaft des Verhaltens im Uberschaubaren und kontrollierbaren Experiment, in der Regel unter analogen Bedingungen. Man kann eine Art von 'Praxisphobie' konstatieren: Vielen gilt eine vielleicht methodenkorrekte, aber praxisfeme, Forschung nach wie vor als akademischer 'Konigsweg'. 1m Rahmen solcher BemUhungen enstanden v.a. sogenannte Standardtechniken, die typischer- weise in analogen Gruppenstudien UberprUft wurden, bei 5% Signifikanz flir gut befunden und anschlieBend in wissenschaftlichen Journalen zur Endlagerung abgelegt wurden. Klinische Ansatze, die sich an individuellen Unterschieden und klinischen Realitaten orientierten, blieben dagegen auf der Strecke. Inwieweit kann der klinisch arbeitende Therapeut hieraus Nutzen ziehen? Es ist sicher richtig, daB besonders unerfahrene Therapeuten der Versuchung 'therapeutischer KochbUcher' mit fertig entwickelten Techniken selten widerstehen konnen. Ebenso kann man haufig in Ausbildungssettings, die keinen direkten klinischen Zugang haben, eine Tendenz zur technikorient- ierten Didaktik feststellen. Dies erlaubt zwar obertlachliches Symptom- VIII Vorwort verstiindnis, fiihrt allerdings seltenzu selbstiindigemtherapeutischem Denken.