Fachmenschenfreundschaft

Der Band versammelt Studien zu zwei der faszinierendsten Forscherpers nlichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts. Beide haben in ihrer gemeinsamen Heidelberger Zeit ein religionssoziologisches Forschungsprogramm entwickelt, das sich der Analyse der "Kulturbedeutung" der Religion, speziell protestantischer Fr mmigkeit widmete. Das gemeinsame Interesse an einer analytischen Erschlie ung der "Lebensmacht" Religion f hrte Max Weber und Ernst Troeltsch jedoch zu unterschiedlichen und konkurrierenden Theorieprogrammen. W hrend Weber religi sen Wertorientierungen keine berindividuell normative gesellschaftliche Funktion mehr zuerkannte, suchte Troeltsch ethische Best nde des Christentums auf moderne gesellschaftliche Problemlagen hin zu reformulieren. Die Beitr ge des Bandes gehen diesen Konstellationen nach. So werden die komplexen Bez ge Webers zur zeitgen ssischen Theologie und seine impliziten theologischen Werturteile in der Protestantischen Ethik beschrieben, die Besonderheit der Troeltsch'schen Religionstheorie und seiner Kulturgeschichte des Christentums vorgestellt. Auch geht es um die biographischen und werkgeschichtlichen Beziehungen und wechselseitigen Einfl sse dieser Fachmenschenfreundschaft. Daneben werden zahlreiche bisher unbekannte Quellen ediert.