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Beskrivelse
Die Aufgabe der Systematischen Theologie ist die Deutung und Selbstklarung des evangelischen Glaubens, wie er seit der Reformationszeit pragnant mit Hilfe der Exklusivbezeichnungen "allein Christus - allein der Glaube - allein die Gnade - allein die Schrift" beschrieben wird. Zugleich ist die symbolische Ausdrucksfahigkeit dieses Glaubens weiter zu entwickeln. Dies geschieht im Horizont der pluralen Religions- und Weltanschauungskultur der Moderne, in der die klassischen Religionen, aber auch Formen neuer Religiositat und sakulare Weltanschauungen, im Blick auf die Auspragung kollektiver Identitaten in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen haben. Neben jener Pluralitat kann der enorme Einfluss des Wissenschaftssystems als grundlegende Signatur der modernen Lebenswelt benannt werden. Somit steht die Theologie vor der Aufgabe, sich auf die Herausforderungen einer wissenschaftsbasierten sowie religions- und weltanschauungspluralen Gesellschaft einzustellen. Evangelische Theologie hat in diesem Kontext die spezifischen Deutungsperspektiven des Glaubens dialogisch einzubringen. In den wissenschaftlichen Diskursen ist eine interdisziplinare Kompetenz herausgefordert, durch die Fragestellungen der anderen Kultur- sowie der Naturwissenschaften im Blick auf das eigene Menschen- und Weltverstandnis aufgenommen und originare Beitrage im Dialog entwickelt werden konnen. Eine wesentliche Aufgabe ist dabei die Thematisierung und Offenlegung der ethischen Implikationen der modernen Wissenschaftskultur. Die Dialogorientierung gilt es schliealich auch im Umgang mit anderen Religionen und Weltanschauungen zu bewahren. Fragen einer theologischen Reflexion der Achtung fremder Wahrheitsanspruche, nach der eigenen Identitat im interreligiosen Dialog, nach der Bedeutung anderer Religionen und nach dem gemeinsamen Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Glaubensuberzeugungen sind systematisch zu beantworten. Es geht darum, eine theologisch reflektierte Verhaltnisbestimmung von Vergewisserung der eigenen Glaubensidentitat und der Anerkennung der Anderen zu entwickeln.