Erik Peterson Und Die Universitat Bonn

Erik Peterson ist in letzter Zeit grosseres theologisches Forschungsinteresse zuteil geworden. Das uberrascht nicht, da er zum einen ein zum genaueren evangelisch-katholischen Nachdenken herausfordernder Autor ist, und da er sich zum anderen mit eher vergessenen Problemkonstellationen beschaftigte. Hier ist etwa der Zusammenhang von politischer und liturgisch-asthetischer Theologie zu nennen - eine Verbindung, die nach Peterson eher als ein Nebeneinander oder Nacheinander, aber nicht als eine spannungsvolle Kombination verhandelt wurde. Umso mehr uberrascht es, dass die Bonner Zeit Petersons, die einzige Periode, in der er einen regularen Lehrstuhl versah, bisher nicht im Zusammenhang betrachtet wurde. Diesem Mangel sollen die hier versammelten Studien abhelfen. Die Beitrage dieses Bandes gehen im Wesentlichen auf die Tagung des Okumenischen Instituts der Evangelisch-Theologischen Fakultat der Universitat Bonn im Bonner Gustav-Stresemann-Institut vom 9.-11. Februar 2013 zuruck. Sie sollen durch die Fokussierung auf die Entwicklung in den Jahren 1924-1930 an der Bonner Universitat die soziokulturellen Bedingungen einer Theologie beleuchten, die spater eine konfessionell unerwartete Entwicklung nahm, wenngleich sich vieles bereits zu Beginn der Bonner Jahre abzeichnete.