Ein Billett von Brody über Berlin nach New York

In der Studie wird der Transit russl?ndischer J?dinnen und Juden durch das Deutsche Reich w?hrend des Krisenjahres 1881/82 anhand neuer Quellenfunde behandelt. Im Fokus steht die transnationale Organisation einer "gelenkten" j?dischen Auswanderung nach Amerika durch die Alliance Isra?lite Universelle und deutsche Hilfskomitees, welche die Grundlage f?r den 20 Jahre sp?ter gegr?ndeten "Hilfsverein der deutschen Juden" bildet. Die logistische Optimierung des j?dischen Transits durch das Deutsche Reich war eng verzahnt mit der Abwehrarbeit gegen den sich zeitgleich formierenden Antisemitismus. Akteur*innen der "Berliner Bewegung" instrumentalisierten eine vermeintliche j?dische "Masseneinwanderung" und profitierten dabei von der wachsenden Popularit?t kollektivistischer und rassistischer Ordnungsmodelle. Ausgehend von Auswanderungs- und Fluchtursachen j?discher Emigrant*innen und dem Transit russl?ndischer J?dinnen und Juden von Ost nach West wird organisationsgeschichtlich die Entstehung und Entwicklung der j?dischen Migrationshilfe geschildert. Es werden drei bedeutende Akteuren der Abwehr und Migrationshilfe - Salomon Neumann, Moritz Lazarus und der "Hilfsvereins"-Gr?nder Paul Nathan vorgestellt, um das Zusammenspiel von Abwehrarbeit und gelenkter Migration zu illustrieren. Abschlie end werden die Entwicklungslinien bis zur Gr?ndung des Hilfsvereins im Jahr 1901 skizziert.