Druckverteilung im Baugrunde

Wenn die zUlassige Bodenpressung fiir die Grundung eines Bau- werkes auf Grund von Probebelastungen irgend welcher Art uberpriift, oder, infolge Mangels an Erfahrungsziffern fur das Baustellengebiet, uberhaupt erst bestimmt werden solI, so entsteht die Aufgabe, diese Probebelastungen verlaBlich zu deuten. Hierin liegt auch heute noch, nach angestrengter, viele Jahrzehnte wahrender Arbeit vieler Forscher und einiger Baugrundkommissionen, die Hauptschwierigkeit des Problems. Die verlaBliche Deutung irgend einer Probebelastung, welche, wie wir annehmen wollen, entweder auf durchaus gleichartigem oder waagrecht geschichtetem Baugrund (ohne empfindlich storende Inhomogenitaten) ist moglich, wenn man sich vorgenommen wurde, 1. uber die Druckverteilung unterhalb der Probelast ein einiger- maBen zutreffendes Bild machen kann, und wenn man gleichzeitig 2. uber die zwischen Spannung und Formanderung herrschenden Beziehungen fiir die im Druckgebiet liegenden Bodenschichten verfugt. Sind diese beiden V oraussetzungen erfilllt, dann ist es ein leichtes, die zu erwartenden Verformungen im Untergrnnd durch Zusammen- setzung der elementaren Verzerrungen etwa langs der Hauptspannungs- trajektorien zu finden. Leider ist es so gut wie sicher, daB dieses ferne Traumbild des statisch geschulten Technikers in voller Strenge niemals Wirklichkeit werden wird. Jedoch scheint der oben angedeutete Weg der getrennten Betrachtung von Spannungen und Formanderungen der einzig gang- bare zu sein und wurde auch tatsachlich von den Bodenforschern beschritten. Um die Druckverteilung im Baugrund zU erforschen, wurden zahlreiche Spannungsmessungen, allerdings zumeist in kiinstlichen Sand- schuttungen, vorgenommen. Sie haben wertvolle Aufschlusse ergeben und Zusammenhange mit der Spannungsverteilung im elastisch-isotropen Halbraum aufgedeckt.