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Beskrivelse
Die kritische Auseinandersetzung mit den theoretischen Konzepten, die der kunstlerischen Produktion nach wie vor hinterherhinken, stellt den Hintergrund dar, vor dem vier Theaterstucke diskutiert werden: Tom Stoppards "Rosencrantz and Guildenstern are Dead" (1967), Sam Shepards "The Tooth of Crime" (1972), Heiner Mullers "Die Hamletmaschine" (1977) und Gisela von Wysockis "Schauspieler Tanzer Sangerin" (1988). Alle vier Texte losen das vertraute Schema der dramatischen Figur auf und stellen damit jede Lekture vor das Problem, geeignete Begrifflichkeiten zu finden. Das vorliegende Buch versucht, obsolet gewordene Beschreibungsverfahren zu uberwinden, um das "Abtreten" der DRAMATIS PERSONA aus negativen Bewertungskategorien zu losen. Die Feststellung, dass der asthetisch avancierte Theatertext aufhort, nach den Gesetzmassigkeiten des Dramatischen zu funktionieren, indem er die Figur als Reprasentationsinstanz einer Person auflost, wird hier nicht in Denkmodelle der Krise oder in die Verlustszenarien der Moderne mit ihren Negativkategorien von Entfremdung, Enthumanisierung und Entpersonlichung gestellt. Vielmehr wird die Auflosung der dramatischen Figur als produktive Uberschreitung begriffen, die einen einzigartigen asthetischen Uberschuss produziert. DRAMATIS PERSONA: (Exit) - das bedeutet nicht nur einen Abgang, sondern auch einen Ausgang, der zu neuen Theatertexten und Theaterraumen und damit zu den alternativen Erfahrungen fuhrt, die heute benotigt werden: Das, was wir "sind," wird zunehmend als - notwendige - Konstruktion erkannt, als Ergebnis von Reprasentationsmechanismen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch da einerseits die alten Modelle, deren Ordnung von Stabilitat, Konsistenz, Abgrenzbarkeit, Kontinuitat und einer erkennbaren Trennung von Realitat und Fiktion gekennzeichnet war, sich immer mehr auflosen und an Glaubhaftigkeit verlieren, da andererseits aber kaum Hoffnung und auch nicht immer der Wunsch nach deren Wiederbelebung besteht, drangt es, neue Modelle zu schaffen.