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Beskrivelse
Die fruhesten Zeugnisse des Minnesangs stehen innerhalb der Minnesang-Philologie seit jeher weniger im Fokus als die Strophen der Hohen Minne und der spateren Phasen; vielmehr gelten jene fruhen Lieder, vermutlich entstanden ab der Mitte des 12. Jahrhunderts, eher als eine Art Vorstufe, weniger ausdifferenziert und nuancenreich. Demgegenuber versucht die vorliegende Arbeit, die fruhesten Strophen aus der Fluchtlinie des hohen Sangs herauszurucken und sie mittels der bereits verschiedentlich festgestellten 'Vielfaltigkeit', ihrer Diversitat, beschreibbar zu machen als neuartigen Ausdruck einer personalen, weltlichen Minne, die sich hier in einer neuen Literaturgattung konstituiert und allererst selbst 'erfindet'. Dieser Versuch der Neuperspektivierung erfolgt dabei uber eine genaue Textanalyse, die sich anhand der Parameter Gender, Emotion, Raum/Zeit/Natur sowie Fiktionalitat entfaltet und so einen Vorschlag zu einer differenzierteren Beurteilung der Anfange des Minnesangs macht.