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Beskrivelse
Das Konzept der Ruckstandigkeit als Paradigma vergleichender europaischer Forschung bedarf einer Neuausrichtung. Die in der Zeit des Kalten Krieges weit verbreitete Kategorie war in ihrer klassischen Ausformung in den Sozialwissenschaften der siebziger Jahre meist mit globalen Fortschrittsideologien verbunden. Wie Ruckstandigkeit allerdings fruchtbar gemacht werden kann, hat Manfred Hildermeier bereits 1987 fur Russland aufgezeigt. Die Festschrift zu seinen Ehren greift seine Uberlegungen dazu auf. Mehr als ein Dutzend renommierter Autoren aus den USA, England und der Bundesrepublik leisten mehr als eine Bestandsaufnahme. Sie fragen weiter: Brauchen wir nicht Konzepte wie Fortschritt und Ruckstandigkeit, um als Historiker nicht einem vollstandigen Werterelativismus anheim zu fallen? Und lasst sich der Begriff in einer postkolonialen und kulturwissenschaftlich gepragten Forschungslandschaft noch sinnvoll anwenden?