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Beskrivelse
Lottchen. Loben Sie mich nicht, Papa. Ich bin mir in meinen Augen so geringe, da ich sogar das Lob eines Vaters f?r eine Schmeichelei halten mu . Cleon. Nun, nun, ich mu wissen, was an dir ist. Du hast ein Herz, dessen sich die Tugend selbst nicht sch?men d?rfte. H?re nur... Lottchen. Oh, mein Gott, wie dem?tigen Sie mich! Ein Lobspruch, den ich mir wegen meiner Gr? e nicht zueignen kann, tut mir weher als ein verdienter Verweis. Cleon. So bin ich nicht gesinnt. Ich halte viel auf ein billiges Lob, und ich weigere mich keinen Augenblick, es anzunehmen, wenn ich's verdiene. Das Lob ist ein Lohn der Tugend, und den verdienten Lohn mu man annehmen. H?re nur, du bist verst?ndiger als deine Schwester, wenn jene gleich sch?ner ist. Rede ihr doch zu, da sie ihren Eigensinn fahrenl? t und sich endlich zu einem festen B?ndnisse mit dem Herrn Damis entschlie t, ehe ich als Vater ein Machtwort rede. Ich wei nicht, wer ihr den wunderlichen Gedanken von der Freiheit in den Kopf gesetzet hat. Lottchen. Mich deucht, Herr Damis ist Julchen nicht zuwider. Und ich hoffe, da er ihren kleinen Eigensinn leicht in eine best?ndige Liebe verwandeln kann. Ich will ihm dazu beh?lflich sein. Cleon. Ja, tue es, meine Goldtochter. Sage Julchen, da ich nicht ruhig sterben w?rde, wenn ich sie nicht bei meinem Leben versorgt w? te. Lottchen. Nein, lieber Papa, solche Bewegungsgr?nde zur Ehe sind wohl nicht viel besser als die Zwangsmittel. Julchen hat Ursachen genug in ihrem eigenen Herzen und in dem Werte ihres Geliebten, die sie zur Liebe bewegen k?nnen; diese will ich wider ihren Eigensinn erregen und sie durch sich selbst und durch ihren Liebhaber besiegt werden lassen. Cleon. Gut, wie du denkst. Nur nicht gar zu lange nachgesonnen. R?hme den Herrn Damis. Sage Julchen, da er funfzigtausend Taler bares Geld h?tte und... Arme Tochter! es mag dir wohl weh tun, da deine Schwester so reich heiratet. Je nun, du bist freilich nicht die Sch?nste; aber der Himmel wird dich schon versorgen.