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Beskrivelse
Die ostdeutsche Institutionenbildung gilt als wissenschaftlich bereits eingehend untersucht. Es stellt sich somit die Frage, ob sich fur den gesellschaftlichen Integrationsprozess der 1990er Jahre uberhaupt noch neue Perspektiven durch eine archivgestutzte Forschung - die erst durch das Auslaufen archivischer Sperrfristen in den Fokus der Zeitgeschichte rucken kann - erschliessen lassen. Jann Muller erganzt die Deutungsangebote der Nachbardisziplinen in seiner Studie um eine zeithistorische Kontextualisierung. Etablierte Sichtweisen lassen sich in diesem Lichte hinterfragen. So muss der Ursprung der ostdeutschen Industrie- und Handelskammern weniger als bisher aus der Eigenlogik der deutschen Wiedervereinigung als vielmehr aus den Umstanden der Friedlichen Revolution der DDR verstanden werden. Die Wiedervereinigung stellte die neue wirtschaftliche Selbstverwaltung vor eine veritable Bewahrungsprobe. Bei Entstehung und Bewahrung der neuen Kammern spielte nicht zuletzt das Zusammenwirken von Industrie- und Handelskammern, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Politik eine grosse Rolle. Eine bislang vernachlassigte Thematik, in die der Autor interessante neue Einblicke geben kann.