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Beskrivelse
Das christliche Dogma von der unteilbaren Einheit der Seele wird in der barocken Anthropologie durch vielf ltige Hinweise auf eine Pluralit t des Psychischen in Frage gestellt. W hrend dies in der philosophischen Begrifflichkeit zu un berwindlichen logischen Widerspr chen f hrt, gelingt es der zeitgen ssischen literarischen Bildlichkeit ohne Schwierigkeiten, das Seelische als 'mannigfaltige Einigkeit' zu entwerfen. Mit Hans Blumenberg kann man die plural-einheitlichen Seelenmetaphern der Fr hen Neuzeit als unbegriffliche Antwort auf die begrifflich nicht zu beantwortende Frage nach der psychischen (In-)Koh renz betrachten. An den Seelenbildern barocker Lyrik untersucht die Studie die Varianten und besonderen Bedingungen einer solchen seelischen 'Viel-Einheit', deren Zustandekommen sich wesentlich aus der gleichzeitigen Offenheit des Psychischen f r Gott und die Welt erkl ren l sst. Im Vordergrund stehen dabei Gedichte, in denen die Seele als klar raumbezogenes Gebilde bzw. als Raum entworfen wird. Betrachtet werden aus syn- wie aus diachroner Perspektive u.a. Seelentafeln, -punkte und -strahlen, psychische Abgr nde, H user, G rten, St dte und Reiche, flie ende und unendlich geweitete, leere und mannigfach gef llte Seelenr ume.