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Beskrivelse
Schon seit den Anfangen der griechischen Geschichtsschreibung im 6. Jahrhundert v. Chr. vertraten Historiker wie Hekataios, Herodot und Thukydides den Anspruch, in ihren Werken der historischen "Wahrheit" mehr als ihre Vorganger Genuge zu tun. Vor allem seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. kristallisierten sich im Zuge dieser jeweils gegenseitigen methodischen Abgrenzung verschiedene, nicht selten widerspruchlich anmutende Ansichten daruber heraus, worin die "Wahrhaftigkeit" historischer Darstellung liege. Von modernen Konzeptionen der Historiographie unterscheiden sich diese Wahrheitsvorstellungen in signifikanter Weise. Die Beitrage dieses Bandes befassen sich mit dem selbstbewusst vertretenen Anspruch antiker Literaten, historische "Wahrheit" mit Techniken der dichterischen, dramatischen oder rhetorischen Narration adaquat darstellen zu konnen. Dabei richtet sich der Blick sowohl auf das Selbstverstandnis verschiedener Historiographen seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. als auch auf die Bedeutung historischer Narration in benachbarten Textgattungen.