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Beskrivelse
Was passiert eigentlich, wenn das Recht die Wirtschaft dirigiert oder umgekehrt? In welcher Relation vollziehen sich die Interdependenzen? Das Buch von Daniela Kahn versucht Antworten zu geben, indem sie in ihrer rechts- und wirtschaftshistorischen Untersuchung anhand eines sehr kurzlebigen Systems wie des totalitaren bzw. nationalsozialistischen Deutschlands, ausgehend von gegenwartigen Massstaben allgemeingultiger Wirtschaftsgesetze und demokratischer Rechtsvorstellungen, interessante zeitlose Aspekte thematisiert, die zeigen, wie eine Ideologie in der Regel das Scheitern eines okonomischen, gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, technologischen, philosophischen Fortschritts mit irreparablen Langzeitwirkungen nach sich zieht. Am Beispiel der Reichsgruppe Industrie, der machtigsten und wichtigsten der Reichsgruppen, beschreibt sie einen guten Teil der Gesamtentwicklung des Wirtschaftsrechts im Dritten Reich: den gravierenden Wandel im Arbeitsrecht und die in der Weimarer Zeit bereits angelegte expandierende staatliche Kartellpolitik, den Entdifferenzierungsprozess im Recht der Wirtschaft (Alle Formen waren gleich gultig und daher gleichgultig), die Radikalisierung der Wirtschaftspolitik zu einer Zwangswirtschaft mit Totalregelungen und deren Neigung zur kasuistischen Anwendung. Ein Rechtsetzungsprozess von gigantischem Ausmass, durchwirkt von sich gegenseitig widersprechenden wirtschaftspolitischen Massnahmen, die insgesamt einen enormen Bedeutungsverlust des Rechts, das die Wirtschaft lenken sollte, herbeigefuhrt haben.