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Beskrivelse
In dieser interdisziplinaren Studie wird der Europaische Gerichtshof (EuGH) als ein europaisches Verfassungsgericht konzeptualisiert, welches prinzipiell mit anderen Verfassungsgerichten vergleichbar ist. Der Autor zeigt in komparativer Perspektive mit Hilfe der Agenturtheorie auf, dass die Durchsetzung des EuGH und seiner politisch einflussreichen Rechtsprechung als Prozess der "Selbstautorisierung" begriffen werden kann. Die genutzten Chancen des EuGH, seine Macht als Recht sprechender Akteur zu konsolidieren und auszubauen, beruhen dabei nicht nur auf dem Recht, das er verbindlich auszulegen hat. Sie beruhen auch nicht nur auf den funktionalen Bedurfnissen der ihn einsetzenden Mitgliedstaaten, sondern mindestens ebenso sehr auf deren Schwache, dem Prozess der richterlichen Selbstautorisierung nichts Wirkungsvolles entgegensetzen zu konnen. Moglicherweise wollen die Mitgliedstaaten das gar nicht, aber jedenfalls konnen sie es nicht mehr. Die Studie wendet sich an Politikwissenschaftler wie Rechtswissenschaftler gleichermaaen, die nach neuen Erklarungen fur die machtvolle Rolle des EuGH in der europaischen Integration suchen.