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Beskrivelse
Schieflagen in vertraglichen Austauschverhaltnissen sind ein Phanomen, mit dem sich eine jede Zivilrechtsordnung auseinandersetzen muss: Einem ubermachtigen Vertragspartner steht ein schwacher gegenuber, sodass die Gefahr besteht, dass der schwache Vertragspartner ausgebeutet wird. In solchen Situationen stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang eine Rechtsordnung Schutzmassnahmen fur die schwachere Partei ergreifen mochte. Seit dem 12. Jh. waren sich das romische und das kanonische Recht genau uber diese Frage uneins, wie sich bei dem Rechtsinstitut der laesio enormis zeigte. Fur die einen war sie ein universelles Mittel, unbillige Vertragsverhaltnisse umfassend zu korrigieren, andere sahen in ihr eine blosse Ausnahmeregelung, deren Anwendung begrenzt werden sollte. Die Stadt- und Landrechte machten sich bis zum 17. Jh. daraus ihren eigenen Reim. Mit der spannenden Geschichte dieses Rezeptionsvorgangs beschaftigt sich das vorliegende Werk.