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Beskrivelse
Im Verlaufe dieser Untersuchung werden wir die Schwerpunkte, die die politische Theorie Baruch Spinozas ausmachen, erforschen. Unsere Interesse liegt besonders darin, den Machtbegriff des Autors ausfuhrlich zu entwickeln. Dieser Begriff dient als Stutze der politischen Konzeption Spinozas, insofern alles Seiende als eine dynamische Gefuge der Beziehungen begriffen werden konnte, die aus der Zusammensetzung aber auch der Nichtubereinstimmung zwischen unterschiedlicher Produktivitatsvermogen -d.h. zwischen diverser Grade von Machte und Aktivitat, oder was dasselbe ist, der bestimmten Essenzen der Dinge und der Menschen- hervorgehen. Die Vereinigung der einzelnen Machte und Rechte mit der Absicht, gemeinsame Machte und Rechte zu bilden, grundet sich auf die immanente Tendenz der Menschen, sich ineinander in Verbindung zu treten als Voraussetzung der Gewahr fur den eigenen Unterhalt und Stutze des Antriebes zur Vermehrung der Wirkungsmacht gegenuber den Dingen der Welt und den anderen. Das Streben nach der Machtakkumulation -das nicht unbedingt mit der Herrschaft, sondern vor allem mit der selbstbestimmten Produktion von Aktivitaten und Wirkungen, d.h. mit einer Ethik, die zur Autonomie und Freiheit fuhrt, identifiziert werden soll- beruht auf der Ontologie Spinozas und weist auf die deutliche Einfugung des Autors in den charakteristischen Ideenrahmen der Neuzeit hin. Das Buch wurde in vier Teile gegliedert. Das erste Kapitel hat zum Gegenstand, die Beruhrungspunkte und Widerspruche der Methode, die Spinoza anwendet, mit dem Ideenrahmen des Rationalismus in Zusammenhang zu bringen -vor allem mit der Auffassungen R. Descartes und T. Hobbes. In dem zweiten Kapitel entwickeln wir den Begriff des zusammengesetztes Individuums, der sich auf das Spiel der sozialen Affekte grundet und eine immanente Tendenz zur Anpassung und Vereinigung mit den Mitmenschen bildet. Im Verlaufe der dritten Kapitel werden die Schwerpunkte der politischen Theorie Spinozas analysiert und zwar die Ineinandersetzung der Macht und des Rechtes, die Identifikation der Macht mit der Essenz der Menschen und ihres Vermogen, Wirkungen hervorzubringen, und die Definition der Souveranitat als der kontinuierliche Prozess, der die gunstigen Bedingungen zu schaffen versucht, um mit Gehorsam von Seite der Burger rechnen zu konnen. Schliesslich stellt das letzte Kapitel die Rolle der Vorstellungswelt in der Massigung der inneren Wechsel in der Machtbeziehungen innerhalb des Gemeinwesens dar. Zwei Wertsysteme dienen nach Spinoza der Funktion der Einigung der imaginaren Konzeptionen der Masse: die Nation und die Religion. Die Bezeichnung der zentralen Rolle der Masse in der Politik der Neuzeit und die Auffasung der Politik als ein dynamischer Rahmen, in dem politische Institutionen sich auf die Mehrheits- und Minderheitsbeziehungen innerhalb des Gemeinwesens grunden, fuhrt die Analyse Spinozas zu einer Konzeption der Macht, dessen Grundzug die Annerkennung der Notwendigkeit ist, die Bedingungen zur Stabilitat der politischen Legitimitat immanent und anstandig zu beleben.