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Beskrivelse
Keine Entwicklung hat den deutschen Strafprozess jemals so sehr von unten her revolutioniert wie die Einfuhrung und Etablierung der Urteilsabsprachen durch die Tatgerichte. Dass sich Richter, Staatsanwalte und Verteidiger uber die Hohe der Strafe einigen, ist im Gesetz nicht vorgesehen. Auch der Bundesgerichtshof beugte sich nur widerwillig dem Bedurfnis der Praxis nach dieser Form einer raschen Erledigung von Strafverfahren, als er 1997 in einer Leitentscheidung den Rahmen fur zulassige Absprachen absteckte. Die Verfasser - Rechts- und Sozialwissenschaftler der Universitat Dusseldorf - haben Richter, Staatsanwalte und Verteidiger befragt und aus den Antworten die erste reprasentative Darstellung der Absprachenpraxis seit der Leitentscheidung des BGH gewonnen. Der Bericht zeigt, wie es zu Absprachen kommt, wer sie trifft, welche Inhalte sie haben und zu welchen Ergebnissen sie fuhren. Er dokumentiert, wie die Praxis die Vorgaben des BGH umsetzt und bewertet. Das Buch liefert damit eine empirische Grundlage und wichtige Impulse fur die Debatte uber eine gesetzliche Regelung der Absprache. Es richtet sich an Wissenschaftler, Praktiker und auch an rechtspolitisch interessierte Leser.