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Beskrivelse
Die Opferposition im reformierten Strafverfahren in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts - Ausgangspunkt fur die Arbeit ist die Fragestellung, warum das Opfer einer Straftat eine lediglich marginale und warum gerade diese marginale Position im Strafverfahren einnimmt. Neuere opferfreundliche Entwicklungen, wie etwa durch das Opferrechtsreformgesetz, bleiben auer Betracht. Die Beantwortung der Ausgangsfrage und die Uberprufung der Richtigkeit bzw. historischen Belegbarkeit der bislang vertretenen Thesen macht die Auseinandersetzung mit den Quellen damaliger Zeit unentbehrlich. Die Ansichten der Wissenschaft gehen einerseits davon aus, dass der Grund fur die schwache Opferposition in ungepruften historischen Traditionen, gesetzgeberischen Zufallen, Grunden der Verfahrensvereinfachung sowie Uberlegungen der Entlastung bzw. der Kontrolle der Staatsanwaltschaft damaliger Zeit zu sehen ist (so etwa Thomas Weigend). Andererseits wird vertreten, dass die bis in jungste Zeit konstatierte Opferignoranz ihren Grund in der strikten Trennung zwischen offentlich und privat und der Klassifizierung des Deliktsunrechts als offentlich hat (so Susanne Walther).