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Beskrivelse
Das Ziel, das Dux mit der Untersuchung zur Moral verfolgt, ist, einsichtig zu machen, dass und wie sich die Moral als eine Form sozialer Vernunft aus einer Bedingungskonstellation der evolutiv erworbenen Verfassung heraus zu bilden vermochte und immer wieder zu bilden vermag. Man muss, das ist die Kernthese Gunter Dux', die Moral unter den erkenntniskritischen Vorgaben der Moderne neu verstehen - anders als sie in aller Vergangenheit verstanden wurde. Dux macht deutlich, dass es zum Verstandnis der Moral einer anderen Logik bedarf, namlich einer prozessualen. Durch sie muss geklart werden, dass und wie Moral sich mit der Vernunft in der Gesellschaft historisch-genetisch ausgebildet hat. Das erkenntniskritische Interesse an der Moral ist politisch motiviert. Wir sind mit den gesellschaftlichen Verhaltnissen in eine Krise geraten. Das Problem ist der Markt. Er macht es unmoeglich, der Gesellschaft eine von der Idee der Versoehnung bestimmte Welt als normatives Ideal zugrunde zu legen. Das Normative ist in die Strukturen der Gesellschaft eingelassen. Mit den Strukturen der Gesellschaft bedarf es deshalb der Kritik der Moral und einer trennscharfen Bestimmung der Gerechtigkeit. Auch sie stellt sich in der prozessualen Logik anders dar, als im philosophischen Denken von der Antike bis zu unserer Gegenwart.