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Beskrivelse
Die Demokratie Nachkriegsdeutschlands ist lange Zeit vor dem Hintergrund betrachtet worden, dass es eine "Stunde Null" nicht gegeben habe. Dabei wurde nicht beachtet, dass Stunde Null ein amerikanisches, kein deutsches Konzept war. Die Modernisierung Westdeutschlands folgte einem Programm der Besatzungspolitik, das den gelenkten sozialen Wandel vorsah: Die Uberwindung des Nationalsozialismus und die Entwicklung einer Zivilgesellschaft. Autoren aus Geschichte, Philosophie, Politologie, Soziologie und Theologie erarbeiten vier Themenfelder - die Besatzungsherrschaft mit ihren gesellschaftspolitischen Programmen, die Uberwindung des Nationalsozialismus durch die Justiz und im philosophischen Denken, die Erneuerung der Wissenschaft und die Wissenschaftsforderung durch die internationalen Institutionen sowie die Konzeption der Transformation nach 1945. Ein einleitender Essay setzt den Rahmen, der die verschiedenen Beitrage zu einem Bild der exogenen Vorgaben und der endogenen Krafte verdichtet, die den Ubergang zu einer "gegluckten Demokratie" (Wolfrum) der Bundesrepublik bewirkten. Das Buch wendet sich zum einen an Leser, die sich mit der Zeitgeschichte und Gesellschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts befassen. Zum anderen sind die teilweise auf Archivmaterialien aufbauenden Beitrage ein spannender Stoff fur Wissenschaftler, die sich mit der neuesten Forschung zur Vorgeschichte der Demokratie Westdeutschlands vertraut machen wollen. Die Herausgeber sind Soziologen und Politikwissenschaftler und lehren an den Universitaten Halle, Heidelberg und Trier.