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Beskrivelse
Die Vorstellung, dass selbstbestimmtes Urteilen eine Fahigkeit ist, uber die jedes Individuum verfugt, geht auf die fruhe Neuzeit zuruck und bildet die Grundlage moderner Zivilgesellschaften. Vor diesem Hintergrund untersucht der Band, wie sich individuelles Urteilen im Bereich von Literatur und Kunst entwickelt hat. Auf der einen Seite geht es um die Art und Weise, wie Urteilen 'in' bildnerischen und literarischen Werken inszeniert wird und Formen und Gattungen entstehen, die neue Raume fur autonomes Urteilen schaffen. Auf der anderen Seite wird gezeigt, wie im historischen Verlauf 'uber' literarische und kunstlerische Gegenstande geurteilt wird, wobei normatives Urteilen in Form von staatlicher und kirchlicher Zensur, diskursives Urteilen im Medium offentlicher Streitkultur sowie selbstermachtigtes individuelles Urteilen ineinanderspielen. Im Fokus des interdisziplinaren und komparatistischen Bandes steht die Epoche der fruhen Neuzeit, vom Ausgang des Mittelalters bis zum spaten 18. Jahrhundert.