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Beskrivelse
Diese Studie versucht eine umfassende Analysie der qualitativen und quantitativen Aspekte des Kriegswesens in der fruhbronzezeitlichen Gesellschaft (2300/2200 bis 1500 v. Chr.) am Beispiel des im Nordosten Osterreichs gelegenen Weinviertels. Zu dieser Zeit war Bronze zum ersten Mal weit verbreitet for Schmuck, Waffen, Gerate und Spezialgeld. Produktion und Vertrieb der Rohmaterialen fur Bronze und der Fertigprodukte aus Kupfer und Bronze sind eng verbunden mit substantiellen Veranderungen in den sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Spharen; dieser Prozess begann bereits spatestens im Aneolithikum. Viele Aspekte dieser Transformationen spiegeln sich in der Kriegsmustern wider. Obwohl das archaologische Beweismaterial nicht immer ganz schlussig ist - wie nicht anders zu erwarten bei einer Gesellschaft mit relativ geringer sozialer Komplexitat - darf daraus nicht geschlossen werden, dass das Kriegswesen unbekannt gewesen ware. Diese explorative Studie erweitert und qualifiziert bestehende Ideen uber das Kriegswesen auf Grundlage des fruhbronzezeitlichen Materials des Weinviertels. Das Modell des Kriegswesens, das im Detail in den entsprechenden Kapiteln ausgefuhrt wird, besagt: Das Kriegswesen spielte sich in kleinem Umfang, relativ selten, und mit unspezialisierten Waffen ab, beinhaltete rituelle Aspekte, konnte von einer Reihe von Grunden ausgelost werden, die in der sozialen oder physischen Landschaft wurzelten, wurde hauptsachlich von Mannern durchgefuhrt, war auf der Ebene des Haushalts, des Dorfes und/oder einer ubergeordneten politischen Einheit organisiert, und schlussendlich entstanden Spezialwaffen, eine Intensivierung der sozialen Komplexitat wahrend der Mittelbronzezeit und die grossen Verteidigungssystemen der Spatbronzezeit. Die Inspirationen fur die in diesem Modell enthaltenen Ideen stammen aus der Archaologie, der Ethnologie, allgemeinem menschlichen Verhalten, Europaischer und Nordamerikanischer Fachliteratur uber Krieg und Kriegswesen, und Literatur uber Funktionalismus, Systemtheorie und Post-Prozessualismus. Der selektive Gebrauch von ethnographischer Information illustriert viele Punkte.