Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Die marokkanische Stadt Tanger liegt an der Stra e von Gibraltar, auf der Schwelle von Europa und Afrika, Orient und Okzident. Hier gr?ndeten Diplomaten aus bis zu 13 verschiedenen Staaten ab Mitte des 19. Jahrhunderts internationale Organisationen, die die Basis f?r eine von 1923 bis 1956 bestehende Sonderverwaltungszone bildeten. Die Internationalisierung der Stadt wird von der Autorin nicht nur in die Kolonialgeschichte Marokkos eingeordnet, sondern selbst als eine spezifische Form der kolonialen Herrschaft, als "geteilter Kolonialismus", konzeptualisiert. Diesen untersucht sie ?ber einen Zeitraum von rund 100 Jahren und anhand stadtplanerischer Infrastrukturprojekte wie dem Bau von Kanalisation und Schlachthaus. Auf diese Weise wird am Beispiel der Stadt Tanger sichtbar, wie sich globale und lokale Entwicklungsprozesse gegenseitig bedingten und einen klar definierten Raum nachhaltig pr?gten. Erstmals konnte die Autorin f?r diese Studie weit verstreute Akten aus den Archiven internationaler Organisationen zusammentragen und mit dem Ansatz der transnationalen Geschichte auswerten.
Daniela Hettstedt erhielt 2020 f?r ihre Studie den Dissertationspreis der "Gesellschaft f?r Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung".