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Beskrivelse
Im 18. Jahrhundert waren im politischen und konfessionellen Raum des Alten Reichs Grenzen allgegenwartig. Das Thuringer Eichsfeld, eine von protestantischen Territorien umgebene katholische Exklave des Mainzer Kurerzbistums, ist dafur ein gutes Beispiel. Das vorliegende Buch bietet keine erschopfende Regionalgeschichte des Eichsfelds, es beinhaltet vielmehr eine Fallstudie, die sich allgemeineren Themen widmet: Was zeichnete die "Grenzgesellschaft" aus, die im Alten Reich existierte? Ist eine akteursbezogene Sozialgeschichte der Grenzen im Reich moglich? Um Antworten auf diese Fragen zu geben, nahert sich der Autor dem Phanomen der konfessionellen Grenze aus drei innovativen Perspektiven: Wahrend das Thema bislang vorwiegend fur den stadtischen Bereich untersucht wurde, steht hier erstmals der landliche Raum im Mittelpunkt. Behandelt wird dabei die Zeit der Aufklarung, wobei deutlich wird, dass sich die konfessionellen Grenzen auch nach ihrer Festlegung im Jahr 1648 in Abhangigkeit von neuen sozialen Konflikten um die konfessionelle Identitat veranderten. Und nicht zuletzt zeigt die Studie die methodische Fruchtbarkeit eines raumbezogenen Ansatzes auf, wie er fur die franzosische Geschichtswissenschaft typisch ist.