Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Die Begrunder der bedeutendsten physikalischen Theorien haben sich immer sehr intensiv mit der Bedeutung ihrer Theorien auseinandergesetzt. Ihre tiefgreifenden Gedanken sind ausgesprochen faszinierend und wichtig fur ein Naturverstandnis. Leider geht im Lauf der Zeit viel davon verloren und Mathematik und Rechentechnik gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das kommt wohl daher, dass auf diesen Gebieten Neues moglich ist. Das vorliegende Buch liefert eine Zusammenfassung der Gedanken vieler grosser Physiker, aber auch Biologen und Psychologen. Sie alle haben sich hochqualifiziert, intensiv und tiefschurfend mit den Naturwissenschaften und ihrem Zusammenhang zur Wirklichkeit auseinandergesetzt. Die einzelnen Kapitel fuhren von den eher formalen Aspekten der Quantenmechanik uber zur Interpretation und zum Weltbild. Die Physik, und damit auch die Quantenmechanik, basiert auf Symmetrien. Unabhangige Beobachter sollen zu einer einheitlichen Beschreibung der Naturphanome kommen. Daraus lassen sich alle Erhaltungssatze und Messgrossen ableiten und die Grundgleichungen der Physik aufstellen. Raum und Zeit erweisen sich als eine Grundbedingung dafur, dass Individuen eine gemeinsame Welt erfahren. Daraus folgen direkt die Gesetze fur eine deterministische Zeitentwicklung der quantenmechanischen Wellenfunktion. Die Quantenmechanik lehrt jedoch durch ihre Unscharferelationen und die Komplementaritat verschiedener Messgrossen, dass die Naturphanomene durch diese Symmetrien nicht vollstandig festgelegt sind. Photonen oder Elektronen zum Beispiel sind weder kleine Kugelchen, die sich unter der Einwirkung verschiedener Krafte auf Trajektorien durch die Raumzeit bewegen, noch sind sie Wellen. Sie haben keine eindeutige Wirkung. Eigentlich sind sie reine Symmetriebeziehungen, welche die beobachtbaren Phanomen so einschranken, dass viele potentielle Beobachter dasselben Phanomen erfahren konnen. Zur Manifestation eindeutiger Phanomene kommt es nur im Bereich des Beobachtbaren. Zwischen Quelle und Detektor ist ein Quant nicht beobachtbar und sein Verhalten ist nicht vollig festgelegt. Die Wirkung auf den Detektor ist jedoch ein beobachtbares und damit eindeutiges Phanomen. Sie ist ein Bestandteil der erfahrbaren Wirklichkeit. Die Reduktion unscharfer Symmetriebeziehungen zu eindeutigen Tatsachen beim Messprozess ist nichtlokal und irreversibel. Die Nichtlokalitat ist dabei fur uns nicht zu begreifen, denn die Inhalte unseres individuellen Bewusstseins werden ausschliesslich aus unabhangigen, in Raum und Zeit isolierten Objekten zusammengesetzt. Hier deuten sich Einschrankungen unserer individuellen Welterfahrung an und Wolfgang Pauli sah im Erscheinen der eindeutigen Phanomene physikalische Hinweise auf ein kollektives, nichtlokales Bewusstsein im Sinne von Carl Gustav Jung. Der irreversible Charakter des Messprozesses hingegen ist uns sehr vertraut aus unserer taglichen Erfahrung. Wir erfahren sehr viele Ablaufe, die nicht invariant unter Zeitumkehr sind. Die physikalischen Grundgesetze, also auch die Grundgleichungen der Quantenmechanik, unterliegen der Zeitumkehrsymmetrie. Die Symmetrie wird gebrochen durch das Erscheinen eindeutiger Phanomene im Rahmen des symmetrisch Moglichen. Reduktion und Wahrnehmbarkeit spielt nicht nur in der Quantenmechanik eine entscheidende Rolle. Um die Entropie oder die Temperatur eines Gases richtig zu berechnen, muss man annehmen, dass die Gasmolekule ununterscheidbar sind. Das bedeutet aber, dass sie sich nicht auf Trajektorien bewegen, mit Hilfe derer man sie zumindest prinzipiell unterscheiden konnte. Die Trajektorien sind nicht beobachtbar und daher sind sie keine Grundlage fur Warmephanomene. Die Molekule bewegen sich in ihrer Gesamtheit nicht auf Trajektorien. Sie konnen, genauso wie die quantenmechanischen Messergebnisse, nur statistisch erfasst werden und die statistische Behandlung liefert entscheidend andere Ergebnisse als eine inkoharente Addition konkreter Einzelereignisse. Nach Niels Bohr muss auch biologisches Wachstum ganz analog gesehen werden. Die physikalischen Gesetzmassigkeiten sind nicht ausreichend, um Lebensprozesse zu erklaren. Die physikalischen Gesetze bilden eine Grundlage fur eine individuelle Wahrnehmung der Lebensformen. Die Formen selber bilden sich in diesem Rahmen aus, indem sie wahrnehmbar werden. Unsere Wirklichkeit besteht aus Phanomen. Auch wenn diese fast beliebig in Teilphanomene zerlegt werden konnen, so ist die Wirklichkeit doch nicht aufgebaut aus Kugelchen, die sich unter Kraftwirkungen auf Trajektorien bewegen. Sie ist auch nicht vollstandig berechenbar. Phanomene erscheinen als Ganzes im Lichte unseres Bewusstseins. Daher ist die Struktur der klassischen Welt unserer Wahrnehmung auch eng verknupft mit der Struktur unseres individuellen Bewusstseins. Dieses baut sich auf aus einzelnen Gedachtnisinhalten, die ihrer Natur nach unabhangige Objekte reprasentieren. Der nichtlokale, ganzheitliche Charakter der Manifestationen, der in Quantenexperimenten explizit nachweisbar ist, bleibt weitgehend unbewusst. Unbewusstes manifestiert sich in Raum und Zeit, in der inneren und ausseren Welt. So dringt es ins individuelle Bewusstsein. In der Welt, also auch in unseren Mitmenschen, haben wir die Chance uns zu erkennen; unser Ego und unser ganzes Selbst.